35 schwedische Filme zu den 63. Nordischen Filmtagen Lübeck

Siw Malmkvist im Musicalfilm Verliebt in Kopenhagen. (1960). Photo:Erben/Bygholm

Heute beginnen die 63. Nordischen Filmtage Lübeck, bei denen dem norddeutschen Publikum ein breites Spektrum schwedischer Filme präsentiert wird. Die Nordischen Filmtage sind eines der wichtigsten Festivals für schwedischen Film in Deutschland und zeigen insgesamt 35 schwedische Filme und Koproduktionen. Als besonderen Gast besucht die auch in Deutschland sehr beliebte schwedische Sängerin Siw Malmkvist das Festival.

Der Film Pride and Prejudice – Swedish Queer Film (Fördom och stolthet – den svenska filmgarderoben) von Eva Beling feiert auf dem Festival seine Europapremiere. Der Dokumentarfilm untersucht die Darstellung von Homosexuellen, Bisexuellen und Transpersonen in 100 Jahren schwedischer Filmgeschichte, von Filmen von Mauritz Stiller, Ingmar Bergman und Mai Zetterling bis heute und enthält zahlreiche Filmausschnitte sowie Interviews mit Liv Ullmann, Harriet Andersson, Nils Warnecke, Bruce La Bruce, Andrea Weiss und vielen mehr.

In der mittelalterlichen Kirche St. Jakobi wird der 100 Jahre alte Stummfilm Die Pilgerfahrt nach Kevlaar (Vallfarten till Kevlaar) von Ivan Hedqvist gezeigt, begleitet von Orgel, Chor und Orchester. Der Film, der auf einem Gedicht des deutschen Dichters Heinrich Heine aus dem 19. Jahrhundert basiert, ist eines der künstlerisch anspruchsvollsten Werke des so genannten goldenen Zeitalters des schwedischen Films und hat sich in Deutschland seit seiner digitalen Restaurierung besonderen Interesses erfreut.

Der Filmarchivar des Schwedischen Filminstituts Magnus Rosborn wird die Vorführung einleiten und im Museum Behnhaus einen ausführlichen Vortrag über die Entstehung und Restaurierung des Films halten. Die Pilgerfahrt nach Kevlaar ist Teil der Retrospektive des Festivals, die auch mehrere international gefeierte schwedische Titel zeigt, darunter Ingmar Bergmans Wilde Erdbeeren (Smultronstället, 1957) und Lasse Hallströms ABBA – The Movie (1977).

Darüber hinaus wird Siw Malmkvist das diesjährige Festival besuchen. Vor sechzig Jahren spielte sie die Hauptrolle im dänischen Musicalfilm Verliebt in Kopenhagen (Forelsket i København). Der Film erfreute sich Anfang der 1960er Jahre nicht nur in den nordischen Ländern, sondern auch in Deutschland großer Beliebtheit und wird nun in einer digital restaurierten Fassung gezeigt. Mit über hundert Liedern, die Siw Malmkvist im Laufe von fünfzig Jahren auf Deutsch eingesungen hat, ist sie einer der bekanntesten schwedischen Musikexporte nach Deutschland und repräsentierte Deutschland sogar 1969 beim Eurovision Song Contest mit dem Lied Prima Ballerina.

Weitere schwedische Filme und Koproduktionen auf den 63. Nordischen Filmtagen Lübeck:

Ninja Thybergs Pleasure; Nathalie Álvarez Meséns Clara Sola – ausgewählt für das Cannes Filmfestival 2020 and 2021; der Dokumentarfilm The Most Beautiful Boy in the World (Världens vackraste pojke) von Kristina Lindström und Kristian Petri, der die Geschichte von Björn Andrésen aus Visconti’s Tod in Venedig schildert; und der preisgekrönte Dokumentarfilm Sabaya von Hogir Hirori. Die beiden letzteren wurden für das diesjährige Sundance Film Festival ausgewählt. Für das jüngere Publikum werden der Animationsfilm The Ape Star (Apstjärnan) von Linda Hambäck, Caroline Cowans Eva & Adam und Amanda Adolfssons Nelly Rapp Monster Agent (Nelly Rapp – monsteragent) gezeigt.

Die Nordischen Filmtage finden vom 3. bis zum 7. November 2021 statt.

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